Ich muss ein wenig um meine Fassung ringen. Es war wirklich schlimm! Ich konnte so gar nichts für meine Liebste tun…
Aber von Anfang an. Wir hoppeln da so lustig über den langen Flur. Damals durften wir nur unter strenger Beobachtung ins Wohnzimmer. Wenn die Menschen uns dort nicht haben wollten, stellten sie ein Gitter vor den Eingang und sperrten uns so aus. Na ja, eigentlich kein großes Problem. Der Flur ist lang und wir konnten auch so richtig Gas geben, wenn uns danach war. Wir hatten eine Plastikschale zum reinpieseln – wobei ganz ehrlich: Wer braucht so was? Also ich auf jeden Fall nicht. Ich will mein Territorium mit meinen Knödeln markieren! Fertig aus. Ich verliere die Dinger eben dort wo ich gerade bin und gut. Zum Pieseln gehe ich (meistens) in die Schale – hihi. Meine Süße dagegen ist ganz brav und knödelt tatsächlich immer auf dasselbe Häufchen und in dieselbe Ecke der Schale. Pff – da steh ich drüber.
Wir machten natürlich vor dem Gitter Männchen, das heißt wir richteten uns auf den Hinterbeinen auf, um abzuschätzen, ob wir vielleicht doch über das Gitter springen konnten.
Stellt Euch vor: Meine Geliebte wagte es tatsächlich. Sie sprang! Anmutig und wunderschön sah sie aus…. bevor sie im Gitter hängen blieb. Mein Herz setzte einen Schlag aus! Sie strampelte sich frei und lief im Wohnzimmer herum. Zu meinem großen Schrecken, sah ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie hoppelte nicht wie üblich. Sie humpelte!
Gottseidank kamen die Menschen gleich angelaufen. Sie hatten den Lärm, den meine Geliebte gemacht hatte, gehört. Es war eine Woche vor Weihnachten, spät in der Nacht! Meine Menschen telefonierten hektisch. Auch sie sahen, dass etwas mit Schia nicht stimmte. Dann holten sie die Transportbox und setzten sie vorsichtig hinein. Ich hörte, wie die Haustür zufiel und meine Geliebte verschwand um 21:30 Uhr. Ich wusste nicht, ob ich sie jemals wiedersehen würde!