Als ich aufwachte, fühlte ich mich wie zerschlagen. Ich war schon wieder in meinem Plastikkorb und lag auf einem weichen Handtuch. Lustlos knabberte ich an einem Grashalm.
Wir Kaninchen müssen ja immerzu Essen nachschieben, weil wir sonst totale Magenprobleme bekommen. Bei meinen Menschen ist das genau umgekehrt. DIE bekommen Probleme, wenn sie ständig Futter nachschieben. Komische Sache! Ich wollte eigentlich noch ein wenig über diese seltsame Laune der Natur nachdenken, aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Ich hatte überhaupt keinen Spaß an meinem Heu und hatte einfach nur Angst!
Warum ich ständig Angst habe, fragt Ihr? Na! Schon mal was vom Angsthasen gehört? Eben! Ich bin zwar kein Hase sondern ein Kaninchen, also was völlig anderes, aber Angst haben wir Kaninchen dennoch. Und das ist auch gut so. Was, wenn da plötzlich so ein mutierter Wolf steht, dessen Maul vor Zähnen starrt und an einem schnuppert? Eben! Lieber abhauen, sag ich.
Ach, mir war damals alles egal. Außerdem ziepte es an meinem Genital so komisch. Ich wollte mich ablecken und alles sauber machen, weil es seltsam roch und mit einer eigenartigen Tinktur eingerieben war, aber ich fiel immerzu um.
War eine schlimme Zeit, kann ich Euch sagen!
Ich legte mich auf meinem Handtuch zurecht und grübelte über mein Ende nach. Da erschnupperte ich den Geruch meiner Menschen. Der Duft verstärkte sich und ich wurde nach einer Weile wieder in meinen Käfig (so nennen die Menschenwesen das) gesetzt.
Leute, ich war so fertig! Ich musste erst mal schlafen!
Und meine Geliebte sah mir dabei zu….