Irgendwann im Januar, als ich so um die vier Monate alt war und ausgeschlafen hatte, wurde ich in einen geräumigen Plastikkorb gesteckt. Ich hatte überhaupt keinen Nerv für das Heu und die getrockneten Löwenzahnblätter, die darin verteilt waren. Ich war extrem nervös. Würden sie mich endgültig von meiner Schia trennen? Mittlerweile hatte ich übrigens mitbekommen, dass die Menschenwesen mich ‚Rambo’ und meine Hübsche ‚Schia’ getauft hatten.
Also wollten mich die Menschen loswerden? Hatte ich was falsch gemacht? War ich zu frech zu Schia gewesen? Ich konnte mir nicht erklären, warum ich wieder in die Kälte geschleppt wurde und das laute Brumm-Geräusch ertragen musste.
Plötzlich war ich wieder in der Wärme. Ich saß da in dem Korb auf einem weichen Handtuch und schnupperte. Die Gerüche, die in meine Nase strömten, waren verwirrend und auch ziemlich eklig. Es roch nach Wolf, nach Luchs, auch nach Artgenossen, aber da war auch ein scharfer Geruch – Alkohol oder so.
Leute: Ich bekam es mit der Angst zu tun!
Aus heiterem Himmel zerrte ein großer Mann an meinem Genick und ich musste auf einen kalten Blechtisch. Er drehte mich auf den Rücken. Ich hasse es, auf dem Rücken zu liegen!
Stellt Euch vor: Der tastete an meinen Genitalien rum! Eine Frechheit!!
Ich war empört!! Wirklich!! Ich versuchte, seine Hand mit den Hinterpfoten abzuwehren. Aber noch bevor ich wusste, wie mir geschah, saß ich in einem Plastikkasten und atmete etwas Süßliches ein. Mir wurde fast übel. Mein letzter Gedanke galt Schia. Dann muss ich wohl eingeschlafen sein…