Eingesperrt

Es verging noch eine ganze Weile, bis ich Kontakt mit ihr aufnehmen konnte. Aber der Reihe nach.

Ich war schon mal glücklich, dass ich nicht allein war. Bisher war ich noch nie allein gewesen. Erst mit meiner Mutter und meinen Geschwistern zusammen. Dann in dem komischen Glaskasten mit meinen Kumpels. Wisst Ihr, das war richtig schön! Meine Mutter hat mich und meine Geschwister immer ordentlich abgeleckt und sauber gemacht. Und mit den Kumpels hab ich gekuschelt und es war so gemütlich und warm. Ich hab mich wohl gefühlt! Ach ja.

Jetzt wurde ich in ein komisches Ding gesteckt. Viel kleiner als der Glaskasten. Aber endlich konnte ich wieder Heu erschnuppern und fressen, fressen, fressen. Alles schien für mich allein zu sein. Auch die komischen grünen Bröckchen waren in einer Schale vorbereitet. Ich hab diese seltsame Schale erst mal umgekippt – wozu hat man seine Zähne. Ich wollte den Riesen zeigen, dass ich meinen eigenen Kopf habe.

Sogar eine Holzkiste war in dem Kasten, sodass ich meine Umgebung auch von oben inspizieren konnte. Aber die hab ich mir erstmal selbst so hin gestellt, wie ich sie brauchte. Mit meinen Zähnen hab ich sie hochkant gestellt, damit ich alles besser überblicken konnte. Also eigentlich gab es an meiner neuen Wohnung nichts auszusetzen.
Nur dass ich allein war. Mein Mädchen war in einem ähnlichen Ding neben mir. Immerhin konnte ich ihren Geruch wahrnehmen. Ich wusste nur nicht, warum wir nicht zusammen sein durften.

Alles in allem war der Tag ganz schön anstrengend. Ich musste mich erst mal ausruhen. Mit dem Geruch von den neuen Wesen, von Heu und meinem Mädchen in der Nase, legte ich mich zum Schlafen… In ein paar Stunden würde ich mir überlegen, wie ich zu meiner Süßen kommen könnte.

 

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