Ok – es ist wirklich peinlich, aber ich sage es jetzt einfach: Ich musste pieseln. Ich dachte die ganze Zeit schon, meine Blase platzt und dann noch die ganze Aufregung… Ich musste eben. Na und? Der Junge, der mich aus der Box genommen hatte – im Laufe der ersten Tage habe ich gelernt, dass die riesigen zweibeinigen Typen keine mutierten Kaninchen sondern ganz einfach Menschen waren – lachte und hielt mich weiter sacht. Ich kam mir zwar immer noch ein wenig doof vor, aber immerhin war es anscheinend nicht sooo schlimm.
Na ja – ich hab dann noch mehr Menschen kennengelernt.
Der Junge hat mich vorsichtig in einen anderen Raum getragen. Wieder hatte ich ganz viele verschiedene und unbekannte Gerüche in der Nase. Aber einer der Gerüche kam mir bekannt vor. Ich riss meine Nase auf und schnupperte so schnell ich konnte. Der Geruch kam näher wurde intensiver. Ich wurde fast verrückt. Ich konnte es kaum glauben. Tatsächlich ich konnte sie riechen – und sehen!
MEIN Mädchen!! Die Hübsche, die auf der kleinen Kiste gesessen hatte. Sie war da! Neben mir! Wurde von einem anderen – größeren – Menschen gehalten. Am liebsten wäre ich sofort zu ihr gesprungen. Aber der Junge hielt mich fest. Er dachte wohl, ich wolle fliehen – doch dabei wollte ich nur zu IHR. Jetzt sah ich ihr seidig glänzendes Fell, ihre braunen fast schwarzen Augen mit diesen feinen Wimpern. Ihr Fell war total vielfarbig: Dunkles und helles Braun mit schwarz vermischt und ein wunderbares Weiß – fast so weiß wie mein eigenes Fell. Sie war so wunderschön und sie hatte Angst, das spürte ich. Ich sah aufmerksam zu ihr hinüber.
Nein, sie taten ihr nichts. Sie wurde so sacht gestreichelt, wie ich. Und doch wollte ich nur, dass sie diesen seltsamen Menschengeruch verliert und wieder wie ein Kaninchen riecht. Ach, wann würde ich mich an sie schmiegen können? Wann…?
Oh ich kann ihn ja sowas von verstehen – sie ist wirklich wunderschön